Gruschel sich wer kann: VZ is back!

Was das neue alte soziale Netzwerk alles kann

Gruscheln – diese Wortschöpfung ist vor allem noch Menschen um die 30 ein Begriff. Die Mischung aus grüßen und kuscheln entstand vor mehr als zehn Jahren in den ersten deutschen sozialen Netzwerken. Die Rede ist natürlich von studiVZ und schülerVZ. Ein wenig später entstand zudem noch meinVZ, das auf die Allgemeinheit ausgelegt war. Diese Plattformen galten damals als revolutionär und boten jede Menge Features, mit denen sich die Zeit totschlagen ließ. So konnte man schöne Bilder von sich und seinen Freunden hochladen, kein Geburtstag wurde mehr vergessen und natürlich konnten wir unsere Freunde über jeden Gefühlszustand informieren – egal ob öffentlich oder im privaten Chat.


 

Die Freude über den großen Erfolg wurde allerdings getrübt, als sich Facebook im deutschsprachigen Raum etablierte. Das amerikanische Pendant bot die Möglichkeit, sich auch international zu vernetzen und traf damit den Nerv der Zeit – gerade aufgrund der zunehmenden Globalisierung. Klar, dieser Aspekt war ein absoluter Mehrwert, den die deutschen Plattformen einfach nicht bieten konnten. In der Folge liefen den VZ-Netzwerken nach und nach die Mitglieder davon. Laut einem FAZ-Artikel verkaufte die Mediengruppe Holtzbrinck, der damalige Eigentümer, nach einiger Zeit an einen Investor. 2017 folgte dann die Insolvenz und vor gut zwei Jahren kaufte Jörg Gerbig, Gründer des Essenslieferdienstes Lieferando, das Unternehmen als private Investition.

Und wer hätte es gedacht – jetzt ist es tatsächlich soweit: Das VZ ist zurück! Diesmal soll es auch nur eine Plattform geben und exakt die Bedürfnisse stillen, welche große Konkurrenten wie Facebook aktuell nicht erfüllen. Was genau das bedeuten soll, haben wir uns mal genauer angesehen.

 

„Wie können die zwei Bier gestern 50 Euro gekostet haben?“ 

Was ist eigentlich ein Gruppennetzwerk?

Auch der eine oder andere Triebwerk-Astronaut trat damals mehr oder weniger lustigen Gruppen wie „Jeder Topf hat einen Deckel. Ich glaub ich bin ein Wok.“ oder „Wie können die zwei Bier gestern 50 Euro gekostet haben?“ bei. Gruppen waren damals DAS Ding und man konnte sie bei den alten Netzwerken regelrecht „sammeln“. Die Gruppennamen erschienen auf dem Profil und gaben einen sehr persönlichen Einblick über den Charakter und das Leben des VZ-Mitglieds. Vor allem spiegelten sie aber den eigenen Humor wider und gaben mitunter sogar schlüpfrige Details preis.

Nach eigener Angabe von VZ waren diese Gruppen ein großer Erfolg und aus diesem Grund wird genau da wieder angeknüpft. Ein Gruppennetzwerk soll entstehen. Eine derartige Ausrichtung ist in Deutschland noch völlig neu. Konkret heißt das: Jeder kann sich Gruppen anschließen, um Gleichgesinnte zu finden – egal ob das nun Hobby, gemeinsame Interessen, Freunde oder Orte betrifft. Ein weiteres Feature: Die Mitglieder können sich die Funktionen selbst zusammenstellen. So lassen sich ganz einfach Events oder Treffen organisieren, wenn man zu Gruppenchats auch einen Terminplaner hinzufügt. Ziel ist also: Weg von der Selbstdarstellung, hin zu qualitativen Gesprächen und einem Austausch.

 „Jeder Topf hat einen Deckel. Ich glaub ich bin ein Wok.“ 

Make Social Media social again.

Abgesehen davon bietet das deutsche Netzwerk zwei große Pluspunkte, die viele bei den amerikanischen Plattformen stark vermissen: Privatsphäre und Datenschutz. Die Plattform VZ hält sich an deutsche Datenschutzvorgaben und finanziert sich laut eigener Angabe ausschließlich durch Werbung, beispielsweise durch Banner. Dieser Umstand sichert, dass keine Chats von Nutzern ausgewertet werden müssen und Daten nur in Deutschland gespeichert werden. Das betrifft Alter, Geschlecht und die Interessen, welche Nutzer freiwillig preisgeben. Ermittelte Daten werden zudem nicht verkauft und Nutzer auch nicht außerhalb von VZ beobachtet. Stattdessen streben die Betreiber laut FAZ einen besonderen Anreiz für Menschen an, die viel Content posten. Werbeerlöse könnten für Veröffentlichungen belohnen – vergleichbar soll das Ganze mit dem Wirken von Influencern auf YouTube sein.

 

„Scheiß Party, wenn ich meine Hose finde, gehe ich nach Hause.“

Ein bisschen Retrofeeling gefällig?

VZ ist am 27. April 2020 in Deutschland online gegangen. Wie viele Anmeldungen es direkt zum Anfang gab, wurde nicht verkündet. Laut einem FAZ-Artikel handelt es sich aber wohl um mehrere tausend. Das Besondere jetzt zum Start: Wer sich zeitnah anmeldet, kann noch ein bisschen Luft aus vergangenen Tagen schnuppern. Denn: Ungefähr 8 Millionen Nutzerprofile und 300 Millionen Fotos sind noch auf der Datenbank verfügbar und können für begrenzte Zeit in das neue Netzwerk importiert werden. Und wer erinnert sich nicht gern an die Zeiten von „Scheiß Party, wenn ich meine Hose finde, gehe ich nach Hause.“ zurück?

Quellen zu diesem Beitrag:
blog.vz.net/vz-beschreibung/
www.faz.net/aktuell/wirtschaft/digitec/das-neue-vz-der-traum-vom-deutschen-facebook-16746103.html

 


Kann sich das neue VZ gegen den Platzhirsch Facebook behaupten?

Wir wissen es noch nicht. Aber wir sind neugierig. Und wir bleiben für Sie dran. Vielleicht ensteht hier ein neuer spannender Kanal für Ihre Kommunikation.
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