Nachhaltige Verpackung als neuer Trend?

Das Umdenken der Menschen beginnt

Sonne, Strand und … schon wieder schwimmt mir eine Plastiktüte entgegen. „Aus den Augen, aus dem Sinn“ – so haben wir leider lange Zeit gehandelt und bekommen jetzt die Quittung dafür. Unser Planet erstickt förmlich am Plastik. Ein Hauptgrund dafür sind Verpackungen. Viele Unternehmen sind sich ihrer Verantwortung inzwischen bewusst und setzen deshalb vermehrt auf nachhaltige Lösungen und Materialien.


 

140 Millionen Tonnen Plastikmüll 

Aktuell schwimmen schätzungsweise 140 Millionen Tonnen Plastikmüll in unseren Meeren und Ozeanen. Der größte Müllstrudel befindet sich im Pazifischen Ozean und ist in etwa so groß wie Mitteleuropa. Fast zwei Drittel der Kunststoffabfälle sind Verpackungen, von denen wiederum nur circa 50 % recycelt werden. Der Rest landet entweder direkt oder als Mikroplastik in unserer Umwelt – mit verheerenden Folgen.

Das Umweltbewusstsein wächst

Doch in den Köpfen der Menschen findet ein Umdenken statt. Während mit dem Aufkommen der Plastikverpackungen in den 1960er-Jahren immer alles nur leichter und billiger in der Produktion sein sollte, setzen viele heute wieder vermehrt auf Nachhaltigkeit: In zahlreichen Städten haben in den letzten Jahren Unverpackt-Läden eröffnet, bei denen man mit seiner eigenen Vorratsbox einkaufen geht. Statt eine Plastiktüte an der Kasse zu kaufen, bringt man jetzt seine eigene Stofftasche mit. Und auch der Coffee-to-go wird aus dem wiederverwendbaren Bambus-Becher konsumiert. Da ist es also nicht weiter verwunderlich, wenn der Verbraucher bei der Auswahl des Produktes im Ladenregal auch ein Auge auf Nachhaltigkeit hat. Kaufe ich zum Beispiel mein Bio-Müsli in der Plastiktüte oder doch lieber in der Kartonverpackung?

Neue Materialien, innovative Verpackungsideen

Große Konzerne sind bereits auf den Öko-Trend aufgesprungen: Die berühmte Coca-Cola Glasflasche, welche 1978 von der PET-Flasche verdrängt wurde, feierte 2019 ihr Comeback. Auch Adidas hat 2016 mit dem Sneaker „Ultra Boost Uncaged Parley“, der zu 100 % aus in den Ozeanen der Welt gesammeltem Plastik besteht, den Puls der Zeit getroffen.

Aber was nützt das nachhaltigste Produkt, wenn es dann zum Transport und Verkauf in Plastik gesteckt wird? Eine ressourcenschonende Verpackung muss her, die das umweltfreundliche Image unterstützt. Materialien gibt es dafür inzwischen viele: Papier, Pappe und Karton sind nachwachsende Ressourcen, während Glas nahezu unendlich recyclebar ist. Es gibt aber auch innovative Materialien wie Graspapier, das mittlerweile als Obstverpackung im Einsatz ist. Bei Etiketten wird immer öfter Steinpapier eingesetzt, welches aus Steinpulver, einem Abfallprodukt in Steinbrüchen, entsteht. Etiketten aus Biofolie, bei denen der Kunststoff aus nachwachsenden Rohstoffen wie Zuckerrohrgranulat besteht, sind ebenso eine Alternative zu erdölbasierten Kunststoffen.

Nachhaltige Verpackungen werden lukrativer

Wem die Imagebegrünung noch nicht Anreiz genug ist, hilft vielleicht das seit 2019 in Kraft getretene neue Verpackungsgesetz zum Umdenken. Damit sind nicht oder nur schlecht recycelbare Verpackungen für Hersteller nun teurer geworden. Bei der Verwertung sind bestimmte Mindestquoten hinsichtlich der Art des Recyclings zu beachten.

Mit diesem Gesetz soll außerdem das Erreichen der europarechtlichen Zielvorgaben der Richtlinie 94/62/EG über Verpackungen und Verpackungsabfälle sichergestellt werden. Danach sind von den im Geltungsbereich dieses Gesetzes anfallenden Verpackungsabfällen jährlich mindestens 65 % zu verwerten und mindestens 55 % zu recyceln.

Nachhaltigkeit als Image-Boost

Natürlich wäre es als Unternehmen schade, sich um Nachhaltigkeit zu bemühen, wenn der Kunde am Ende nichts davon mitbekommt. Schließlich soll es ja nicht nur gut für den Planeten, sondern auch für das eigene Unternehmen sein. Verpackungen sind längst nicht mehr das, was sie ursprünglich waren: Ein reines Mittel, um die Ware vom Markt nach Hause zu bringen. Unzählige Marken und Aufmachungen werben in meterlangen Regalen um die Gunst des Endverbrauchers. Dafür könnten Zertifizierungen wie PEFC oder FSC in Betracht gezogen werden, die bestätigen, dass das Material in verantwortungsvoller Weise gewonnen und weiterverarbeitet wurde.

Vermutlich wird kein einzelnes Verpackungsmaterial den Planeten retten. Doch wie so oft im Leben gilt die Devise: Man muss den Stein erst ins Rollen bringen. Daher ist es umso besser, dass so viele innovative Ideen auf dem Markt sind und sich jedes Unternehmen sein ganz persönliches Lieblingsmaterial daraus aussuchen kann.

Autorin: Tanja, unsere Expertin für Verpackungen aller Art. Sie weiß, wie man Produkte im Regal richtig in Szene setzt, erfolgreich Kaufanreize schafft und dabei auch noch nachhaltig agiert.


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